Können schlechte Verpackungen Kunden vergraulen?

Schild: Wrong Way

Wenn Sie an eigene Begegnungen mit Verpackungen denken, fallen Ihnen sicherlich nicht nur positive Beispiele ein. Denken Sie an Produkte zurück, die Sie nachhause brachten und minutenlang nicht aus der Hülle befreien konnten. Erst der Einsatz eines Hilfsmittels wie einer Schere oder eines Messers hat zu guter Letzt für Abhilfe gesorgt. Viele Produktverpackungen versagen zwar nicht beim Öffnen, lassen sich dann aber nicht wie beschrieben wieder verschließen. Versandverpackungen bergen ganz eigene Probleme in sich und können beim Empfänger für ebenso viel Frust sorgen, wie Produktverpackungen. Die häufigsten Verpackungsprobleme lassen sich in sieben Kategorien ordnen, die wir Ihnen in diesem Beitrag vorstellen möchten. Um allerdings genau verstehen zu können, an welcher Stelle Verpackungen versagen, muss zunächst ein Verständnis für die Aufgabe von Verpackungen an sich geschaffen werden.

Mehr als zwei Drittel aller Konsumenten sagen, dass sie Produkte bereits nur wegen ihrer Verpackung gekauft haben.

Die Verpackung muss funktionieren

Gerade bei Versandverpackungen, kommt es auf die Funktionalität und vor allem auf das Gesamtpaket an. Es gibt verschiedene Elemente beim Verpacken eines Produkts und dem Versand. Wenn ein Kunde einen Artikel im Ladengeschäft kauft, sieht er die Produktverpackung und schließlich das Produkt selbst. Für Kunden im Onlinehandel kommt eine weitere Ebene hinzu, denn sie sehen außerdem die Versandverpackung. Aus diesem Grund sollten sich diese Verpackungen sinnvoll zu einem Ganzen zusammenfügen. Online-Giganten wie Amazon machen es vor und setzen das Prägnante Logo mit dem Lächeln auf jeden einzelnen Versandkarton. Auf diese Weise weiß der Kunde beim Erhalt der Sendung sofort was ihn erwartet.

Das gehört zur Versandverpackung

Drei Elemente machen eine Versandverpackung aus.

1: Äußere Verpackung – Typischerweise handelt es sich bei der äußeren Verpackung entweder um einen Standardkarton oder um eine Versandtasche. Dieses Verpackungselement muss vor allem robust sein, denn es soll alle Stürze, Stöße und Kratzer aushalten können, damit der Artikel im Inneren unversehrt bleibt. Es handelt sich hierbei um den ersten Teil der Verpackung, den der Kunde nach seinem Einkauf sieht.

2: Innere Verpackung – Diese Ebene der Versandverpackung sorgt dafür, dass das Produkt im Inneren des Kartons oder der äußeren Verpackung gut geschützt wird und sich nicht unnötig hin und her bewegt. Es handelt sich meist um Polster oder Füllmaterialien. In der Regel werden Verpackungschips, Schrenzpapier oder Luftpolsterfolie zum Einsatz gebracht, die die Sicherheit einer Sendung deutlich erhöhen können.

3: Produktverpackung – Diese Ebene wird von den meisten Menschen in Läden und Geschäften gesehen. Im Onlinehandel existiert meist ein Bild unter den Produktbildern, das die Produktverpackung zeigt. Es kann sich dabei um eine Box, eine Tasche, eine Flasche, eine Dose oder etwas anderes handeln, das das Produkt im Inneren trägt. Auf der Außenseite finden Sie ein ausgefallenes Design, häufig das Logo und die Farben des Herstellers sowie notwendige Beschreibungen und Hinweise bezüglich des Inhalts.

Jede Verpackungsebene, die Sie nach Ihren Wünschen gestalten können, ist eine weitere Chance, um das Image und die Außenwahrnehmung Ihrer Marke beim Kunden zu prägen. Zu oft werden Designs bei den Verpackungen als Nebensächlichkeit abgetan, wodurch an dieser Stelle wertvolle Chancen vergeudet werden.

Wenn Sie derzeit mit dem Gedanken spielen, ein neues Verpackungsdesign einzuführen oder ein bestehendes Design zu überarbeiten, haben wir im Folgenden 9 Fehler für Sie zusammengetragen, die Sie dabei unbedingt vermeiden sollten.

9 Verpackungsfehler, die Ihre Kunden garantiert abschrecken

Die folgenden 9 Verpackungsfehler sind Ihnen garantiert schon in der einen oder anderen Form selbst begegnet. Einige davon fallen sofort auf, andere werden dafür vielleicht weniger ernst genommen. Gerade in Kombination können solche Fehler jedoch dazu führen, dass Ihre Kunden zukünftig bei einem Konkurrenten kaufen und nicht mehr bei Ihnen.

1: Schwer zu öffnen

Benötigen Ihre Kunden ein Werkzeug, Zähne oder Fingernägel, um die Versandverpackung oder die Produktverpackung zu öffnen? In dem Fall kann ganz klar von einem Verpackungsfehler gesprochen werden. Es spielt keine Rolle, wie ansprechend oder hochwertig Ihre Verpackung aussieht. Nichts frustriert Konsumenten so sehr, wie eine Verpackung, die nicht aufgeht. Gerade solche Verpackungen, die nach dem Zwiebel-System in etlichen Lagen verpackt wurden und bei denen zum Beispiel Folie zum Schutz des Produkts dutzende Male um das Produkt gerollt wurde, sind ein typisches Beispiel dieses Fehlers. Oft fehlt es den Händlern komplett an Verständnis für die Probleme, die Ihre Verpackungen verursachen. Sie legen den Fokus auf Faktoren wie Sicherheit und verschwenden keinen Gedanken daran, was sie ihren Kunden damit antun. Ersparen Sie Ihren Kunden daher die Suche nach einem Brieföffner und sie werden es Ihnen danken. Verpackungen, die sich nur schwer öffnen lassen, verschwenden nicht nur die Zeit Ihrer Kunden, sondern bergen auch immer ein Risiko. Muss der Kunde erst übermäßige Gewalt beim Öffnen einsetzen, könnte er dabei sich selbst oder das Produkt im inneren verletzen. Als sinnvolle Alternative sollten Sie über Verpackungen mit einer vereinfachten Öffnung nachdenken, oder Kleber und Klebeband etwas sparsamer zum Einsatz bringen.

2: Übermäßiger Materialeinsatz

Wer maßlos beim Einsatz von Verpackungsmitteln vorgeht, könnte damit im schlimmsten Fall den Unmut seiner Kunden auf sich ziehen. Es spielt keine Rolle, ob Sie Ihre Waren an Endkonsumenten oder an den stationären Handel verkaufen. Kein Kunde freut sich über Unmengen an Verpackungs- und Füllmaterialien. Am Ende sollten sowohl die Versandverpackung als auch die Produktverpackung zum Inhalt passen. Empfängt ein Kunde einen riesigen Karton, könnte das eine Erwartungshaltung wecken, die der Inhalt gar nicht erfüllen kann. Auch bei Produktverpackungen kann das sehr irreführend sein. Gibt es keinen Grund dafür, dass Sie eine größere Menge an Verpackungsmaterialien zum Einsatz bringen, sollten Sie diese verschwenderische Angewohnheit reduzieren. Dieser übermäßige Einsatz von Materialien kostet am Ende auch Sie bares Geld, da mehr Rohmaterialien genutzt werden. Natürlich ist die Sicherung Ihrer Produkte essentiell. Dabei ist größer jedoch nicht immer besser. Optimieren Sie Ihre Verpackungen, indem Sie unnötige Hohlräume im Inneren Ihrer Versandverpackung weiter reduzieren, bis nur noch der Artikel und eine notwendige Menge an Polstern darin Platz findet. Das danken Ihnen dann auch Ihre Kunden und Ihre Brieftasche.

3: Unklare oder irreführende Markenbotschaft

Wissen Ihre Kunden bereits beim ersten Blick auf die Produktverpackung, welche Art von Artikel sich darin verbirgt? Ist das nicht der Fall, kann das zum Teil sogar gefährlich werden. Es gibt einen Grund dafür, warum sich bestimmte Designstandards bei unterschiedlichen Produktkategorien etabliert haben. Sieht das Reinigungsmittel genauso aus, wie das Getränk für das Kind, ist das ein großes Risiko. Selbst wenn Warnhinweise auf der Verpackung abgedruckt sind, kommt es hier eher auf die allgemeine Farbgestaltung und Designentscheidungen an. Achten Sie deshalb immer darauf, dass für Ihre Verpackungen keine Verwechslungsgefahr besteht. Auch wenn Sie ansprechende Verpackungen gestalten sollten, ist das kein Grund dafür, Ihre Kunden in die Irre zu führen. Die Verpackung sollte immer auch zum Inhalt passen, damit Ihre Kunden genau wissen, was sie zu erwarten haben. Was den Text auf der Produktverpackung betrifft, so sollten Sie keine Romane schreiben, sondern sich auf das Wesentliche beschränken. Detaillierte Informationen passen besser auf die Verpackungsbeilage.

4: Schwer zu lesen

Müssen Ihre Kunden erst zur Brille greifen oder die Augen zusammenkneifen, um die Aufschrift auf Ihren Verpackungen oder Labels lesen? Wenn Sie Informationen auf Ihren Kartons und Verpackungen anbringen, sind diese meist relevant für den Sendungsempfänger. Es wäre ärgerlich, wenn diese Aufschrift dann am Ende unleserlich ist. Testen Sie deshalb schon beim Designprozess, wie gut sich der Text am Ende lesen lässt. Kommt es zu Schwierigkeiten, können Sie mit der Größe, dem Kontrast oder der Schriftart herumexperimentieren. Häufig sind nur kleine Anpassungen notwendig, um ein deutlich verbessertes Ergebnis zu erzielen. Dann können Ihre Kunden die Information lesen, ohne dafür gleich die Lupe zücken zu müssen. Tatsächlich kann es sogar teuer werden, wenn Sie unleserliche Label drucken. Gerade beim Versandlabel oder Barcodes kann die Sendung durch eine schlechte Aufschrift am falschen Ort landen oder auf dem Versandweg verloren gehen.

5: Falsche Materialien

Verpackungen sollten gut aussehen und dabei trotzdem funktional sein. Wenn Sie jedoch bei der Qualität Ihrer Materialien sparen, könnte es am Ende zum Versagen kommen. Kunden fühlen sich dann abgestoßen vom Produkt, gerade wenn die Packung offensichtlich nicht dem eigenen Qualitätsstandard entspricht. Bei Verpackungen kommt es auf Qualität an. Wenn sich der Karton nicht dicht verschließen lässt oder auf dem Versandweg reißt oder anderweitig Schaden nimmt, wird das zukünftige Verkäufe negativ beeinflussen. Gerade im Onlinehandel erwarten die Kunden, dass der bestellte Artikel unbeschadet bei ihnen ankommt, egal wie weit der Versandweg ist. Minderwertige Verpackungen resultieren im schlimmsten Fall in beschädigten Waren und erhöhten Reklamations-Raten. Zusammen mit ihrem Umsatz schaden Sie hier auch der Kundenbindung.

6: Nicht umweltfreundlich

Kunden legen heute mehr Wert auf Nachhaltigkeit als je zuvor. Firmen, die alles andere als grün auftreten, zeigen sich nicht im besten Licht. Überzeugende Verpackungen sollten heutzutage biologisch abbaubar, vollständig recycelbar oder sogar beides sein. Mehr als 50% aller Konsumenten kaufen lieber bei Anbietern, die sich umweltfreundlich verhalten, gerade was Verpackungen betrifft. Wer stattdessen übermäßig viel Plastikmüll beim Verpacken nutzt und keine Maßnahmen zur Abfall-Reduktion unternimmt, vergeudet wertvolle Chancen, um weitere Kunden zu gewinnen. Nutzen Sie diesen Trend und etablieren Sie Ihr Geschäft als nachhaltige Option, gerade für jüngere und trendbewusste Käuferschichten. Auf diese Weise können Sie sich von der Konkurrenz abheben und gewinnen ein zusätzliches Verkaufsargument, das Ihre Umsätze steigern kann.

7: Design- oder Rechtschreibfehler

Rechtschreibfehler oder gravierende Designfehler sind nicht nur unangenehm, sondern können auch Ihrer Reputation als Unternehmen schaden. Auch wenn manche Fehler auf den ersten Blick geradezu unterhaltsam sein können, fühlen sich Kunden davon trotzdem eher abgestoßen. Je nachdem, wie viele Verpackungen diesen Fehler aufweisen, entstehen vielleicht sehr hohe Kosten bei der Behebung. Bleiben Sie jedoch tatenlos, kann der Schaden für Ihr Geschäft bleibend sein. Ein Fehler, der sich immer wieder findet, ist schlechte Übersetzung von einer Sprache in die andere. Das findet sich häufig auf Amazon, wenn für die Übersetzung einfach nur Google Translate zum Einsatz kam. Aber auch auf Verpackungen ist das keine Seltenheit. Überprüfen Sie deshalb stets alle Textinhalte, bevor Sie Verpackungen gerade in größerer Menge in den Druck geben. Auf diese Weise etablieren Sie auch eine zusätzliche Qualitätskontrolle, von der Ihre Verpackungen nur profitieren können.

8: Keine Emotionen

Verpackungen sind immer auch ein Teil der Kommunikationsstrategie. Als solcher können sie den Kunden entweder in seiner Kaufentscheidung bekräftigen oder das genaue Gegenteil erreichen. Entscheidend dafür sind die Emotionen, die durch die Verpackung vermittelt werden. Jeder Kunde verbindet eine bestimmte Art von Gefühlen mit einer Marke und einem Produkt. Indem Sie das erkennen, können Sie dieses Phänomen zum eigenen Vorteil nutzen. Die Kommunikation mit Ihren Verpackungen sollte daher möglichst emotional sein. Das Design sollte eine Erinnerung wachrufen oder wenigstens ein besonderes Gefühl verursachen. Nutzen Sie Ihre Verpackungen, um sich selbst als Marke darzustellen. Indem Sie Ihren Kunden besondere Gefühle liefern, werden Sie diese auch nachhaltig an sich binden können.

9: Zu viel gewollt

Minimalismus passt nicht zu jedem Unternehmen. Einige Marken funktionieren dann am besten, wenn Sie sich nach außen hin auffällig und farbenfroh geben. Es gibt allerdings auch Verpackungsmuster, die schlicht und einfach beim Anschauen schon unangenehm sind. Achten Sie deshalb gerade wenn Sie verschiedene Farben oder Schriftarten miteinander kombinieren darauf, ein ansehnliches Ergebnis zu erzeugen. Nur wenn die Verpackung am Ende positive Aufmerksamkeit auf sich zieht, gewinnen Sie damit auch neue Kunden. Bei Versandverpackungen gilt das ebenso. Auffällig ist gut, abschreckend jedoch nicht. Ein tolles Design auf dem Karton kann dafür sorgen, dass Ihre Kunden die Verpackung noch länger zum Beispiel zum Verstauen von Kleinteilen im Einsatz haben. Eine hässliche Verpackung hingegen landet garantiert sofort im Abfall und bietet keinen Mehrwert für die Kunden.

Ein wenig gesunder Menschenverstand kann nicht schaden, wenn es um professionelle Verpackungen geht. Damit Sie mit Ihrem Designteam Geld und vor allem Frust sparen, sollten Sie von vornherein auf diese häufigen Fehler achten und diese vermeiden. Ihre Kunden werden das zu schätzen wissen.

So vermeiden Sie Design-Fehler bei Ihren Verpackungen

Damit Verpackungen funktionieren, müssen viele Dinge berücksichtigt werden. Zu viele Unternehmen vergessen wichtige Elemente und stehen deshalb am Ende mit einem nicht optimalen Produkt da.

Bevor Sie den Designprozess starten sollten Sie deshalb:

  • Rückmeldung von Ihren Kunden einholen
  • Aktuelle Trends in Ihrer Branche sowie branchenübergreifend studieren
  • Farben, Schriftarten und Materialien auswählen, die zu Ihrem Unternehmen und Ihrem Image passen

Verpackungen funktionieren gerade dann besonders gut, wenn sie in Hinblick auf das Unternehmen eine konsistente Sprache sprechen. Wenn alle Details und Schichten der Packung ein angenehmes Gesamtbild ergeben, spüren das auch Ihre Kunden und die Verpackungen können die gewünschte Wirkung entfalten. Überlassen Sie die wichtige Arbeit an der Gestaltung nicht dem Praktikanten, sondern stellen Sie ein Team aus möglichst erfahrenen Designern zusammen, um die Qualität Ihrer Verpackungen zu optimieren.

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Beitrag eine gute Hilfestellung mit an die Hand geben konnten. Gerade, wenn Sie sich zuvor noch nicht mit der Thematik befasst haben, kann ein Einstieg alles andere als einfach sein. Indem Sie jedoch gute Vorbilder studieren und aus den Fehlern anderer lernen, können Sie auch als Anfänger tolle Verpackungen gestalten. Gern unterstützen wir Sie auf Ihrem Weg mit hochwertigen Verpackungsmaterialien. Stöbern Sie in Ihrem Shop oder melden Sie sich bei Fragen oder für ein Beratungsgespräch an unser Service-Team.

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